(Der Schätzer)

Kanada 1991

An Ego Film Arts production
Produced with the participation of Telefilm Canada,
the Ontario Film Development Corporation
and Alliance Communications
Co-Producer   Camelia Frieberg
Associate Producer   David Webb
Director, Screenplay   Atom Egoyan
Director of Photography   Paul Sarossy
Editor   Susan Shipton
Script Editor   Allen Bell
Production Design   Linda Del Rosario
 Richard Paris
Costume Design   Maya Mani
Music   Mychael Danna
Sound Design   Steven Munro

Cast
Noah Render   Elias Koteas
Hera Render   Arsinée Khanjian
Bubba   Maury Chaykin
Mimi   Gabrielle Rose
Arianne   Jennifer Dale
Bert, The Head Censor   David Hemblen
Seta, Hera's Sister   Rose Sarkisyan
Simon, Hera's Child   Armen Kokorian
Louise, The Maid   Jacqueline Samuda
Tim   Gerard Parkes
Lorraine   Patricia Collins
Tyler, The Young Censor   Don McKellar
The Doctor   John Gilbert
Larry, The Butterfly Collector   Stephen Ouimette
Mathew, Larry's Lover   Raoul Trujillo
The Motel Manager   Tony Nardi
The Wild Man of the Billboards   Paul Bettis
Simon as a baby   Frank Jefferson

Format:  35 mm, Farbe, 2,35:1
Länge:  102 Min.
Dauer der Dreharbeiten:  25 Tage
Premiere/Uraufführung:  Cannes Film Festival 1991
(Quinzaine des Réalisateurs / Directors' Fortnight)
Kinostart Deutschland:  30.01.1992 (Verleih: Kinowelt)
(Deutsche Erstaufführung höchstwahrscheinlich bei den Int. Hofer Filmtagen 1991)
TV-Erstausstrahlung:  15.12.1993 ARD (Vermutlich die Free-TV-Premiere)
Video/DVD:  Die DVD erschien in Nordamerika in zwei Versionen: Eine kanadische (Alliance Atlantis) und eine US-amerikanische (MGM Home Entertainment). Inwieweit die kanadische DVD (Info: toldyouso.net/) aufzutreiben ist, vermag ich nicht zu sagen. Die MGM-Version zumindest ist zurzeit (Nov. 04) nicht lieferbar, aber z.B. über eBay durchaus noch zu bekommen. Ein akribischer Vergleich der beiden DVDs findet sich unter dvdbeaver.com. – Als Video: In England (GB) bei Tartan Video (PAL TVT 1108) erschienen; ob noch lieferbar? Hinweise auf das Erscheinen eines deutschen Videos habe ich bisher nicht entdecken können.
Soundtrack:  Auf der CD "Mychael Danna: Music for the Films of Atom Egoyan" (Varèse Sarabande, VSD-5674, USA 1996) sind ca. 17:49 Min. Musik aus dem Film enthalten (ob komplett?).

Links:
Internet Movie Database:  german.imdb.com/
Trailer:  http://movies2.nytimes.com/

(Klappte bei mir zumindest mit Internet Explorer und Windows Media Player)
Reviews (engl.):  Movie Review Query Engine
Rottentomatoes.com
ausgewählte Artikel/Rezensionen  
(print): 
Koll, Horst Peter. Rezension von Der Schätzer, film-dienst, Nr. 2/1992 (fd 29 350). [Das Heft enthält auch einen dreiseitigen Artikel über Egoyan von Stefan Lux.]

  Noah Render, seine Frau Hera und deren Schwester Seta bewohnen ein ehemaliges Musterhaus inmitten eines unbebaut gebliebenen Brachlandes. Noah, gleich dem greifbaren Messias eines unsichtbaren Gottes, ist Gutachter für Brandfälle in einer Versicherungsfirma. Er nimmt das Leid der Heimgesuchten mildtätig auf sich – die Folgen des Unglücks und die ausbleibende bürokratische Erlösung. Er spendet Trost, indem er die Opfer in einem Motel unterbringt und mit ihnen schläft, sei es Frau oder Mann. Auch Hera ist Gutachterin – allerdings bei einer Zensurbehörde, die Pornofilme bearbeitet. Seta, die Schwester aus dem umkämpften Beirut, hütet das Haus, wo sie indizierte Ausschnitte aus pornographishen Filmen betrachtet, die Hera mit einer Handkamera unerlaubt in der Behörde mitschneidet. Die vertrauten Gewohnheiten der drei geraten aus dem Gleichgewicht, als der ehemalige Footballspieler Bubba und dessen exzentrische Geliebte Mimi in dem einsamen Haus einen Film herstellen wollen. Noah zieht für die Zeit der Dreharbeiten mit den beiden Frauen in das Motel, in dem er auch die Brandopfer unterbringt. Hier gerät das Ehepaar wegen der jeweiligen beruflichen Unregelmäßigkeiten in Probleme.
(aus: Fischer Film Almanach 1993)

  Eine Nacherzählung der Handlung in linearer Form wird dem rätselhaften Kosmos menschlichen Lebens nur schwer gerecht, den Egoyan hier als hochartifizielles Geflecht inszeniert: unerklärbar und rätselhaft, düster, grotesk, voller Abgründe und Irritationen. – Egoyans erster Film im CinemaScope-Format und gleichzeitig der erste, der in Deutschland einen Verleih fand und bundesweit in die Kinos kam. – Die Inspiration zu dem Film geht zurück auf einen Brandanschlag auf das Möbelgeschäft von Egoyans Eltern am Neujahrstag 1989 bzw. der Begegnung mit einem realen 'Schätzer'.

(Der 2. Absatz ist stark angelehnt an die Besprechung im film-dienst (02/1992) von Horst Peter Koll.)